Krippenbau ein voller Erfolg
"Alpenländisch oder Orientalisch?", ist die erste Frage, die den 19 Schülern und Schülerinnen gestellt wurde. Dies hatten sich alle bereits im Vorfeld überlegt und somit konnten sie sofort unter den wachsamen Augen von Herrn Alois Gasser, der das Projekt bereits vor über 20 Jahren ins Leben gerufen hat und auch jetzt im Ruhestand noch mit vollem Einsatz dabei ist, mit den genaueren Entwürfen beginnen.
Schon nach einer kurzen Erklärung, wie so allgemein gebaut werden sollte, starteten sie mit dem Messen, Sägen, Leimen und Hämmern. Bei den alpenländischen Krippen wurden die Mauern für den Stall, natürlich mit Fenstern und Türen, gebaut, bei den orientalischen die Rundtürme inklusive Bogenfenstern und -türen begonnen.
Dann schon der erste Einschnitt wegen der Ampelfarbe Orange: Herr Gasser durfte als schulfremde Person nicht mehr an die Schule kommen und konnte uns nur mehr mit Materialien versorgen. Zum Glück übernahm Herr Martin Kirchmeyr, unser Spezialist für technisches Werken, das Zepter und wurde von Herrn Gasser in vielen Besprechungen in die Geheimnisse des Krippenbaus eingeweiht. Somit konnte das Projekt relativ gewohnt weiterlaufen. Dann der Lockdown: Da aber eine Betreuung an der Schule weiter möglich war, kamen die Krippenbauer maximal zu viert in die Schule, erledigten ihre Arbeiten und widmeten sich zwischen den Online-Einheiten ihren Krippen. Ab und zu stand auch der Schulleiter ein wenig mit Rat und Tat zur Seite. Normalerweise sind die Krippen bis Ende November fertig, dieses Mal waren wir davon aber meilenweit entfernt. Mit der Schulöffnung am 7. Dezember war bei manchen noch nicht einmal der Rohbau fertig und so kamen bereits berechtigte Zweifel, ob sich das überhaupt ausgehen könne.
Doch jetzt zeigten die Schüler, was wirklich in ihnen steckt. Aufgrund der neuen Situation musste die Gruppe geteilt werden, damit es zu keiner Vermischung der beiden Klassen kommt. Zugleich kamen die Schüler aber jetzt an zwei Nachmittagen pro Woche herein. Somit waren ab jetzt von Montag bis Donnerstag die Schüler mit Herrn Kirchmeyr oder Herrn Muigg-Spörr (oder beiden) im Einsatz und am Freitag Nachmittag feilten noch die Lehrer und Herr Gasser an den Bauwerken. Und auch am Wochenende konnte man immer wieder Licht im Werkraum entdecken. Frau Reiter, die Werklehrerin, stellte dann auch noch ihre Stunden dem Krippenbau zur Verfügung, und man sah doch plötzlich Licht am Ende des Tunnels.
Somit wurde weitergebaut, Dächer und der Holzbau mit verschiedenen Beizen bearbeitet, Hölzer und Rinden als Felsen gesetzt und dann alles außer dem Holzbau verputzt und mit weißer Dispersion grundiert. Bei den orientalischen Krippen mussten die Grotten gebaut und abgedichtet werden und auch die Kuppeln auf den Dächern verlangten einiges an Geschick beim Verputzen. Dann ging es an die aufwändige Arbeit des Bemalens, immerhin sollte ja zum Schluss Holz so aussehen wie Fels. Doch auch als das geschafft war, war noch lange nicht Schluss. Immerhin brauchte man ja noch Bäume, Brunnen, Türen, Holzstapel, Zäune und auch Sitzgelegenheiten für die müden Hirten.
Doch dank des unermüdlichen Einsatzes der Jugendlichen neben dem ohnehin schon stressigen Schulalltag schafften alle am 21. bzw. 22. Dezember die Punktlandung und die Eltern konnten die nagelneuen Krippen zusammen mit ihren zu Recht stolzen Kindern abholen. Und nicht nur da gab es die eine oder andere Freudenträne, sondern sicher auch, als die Krippen mit Figuren, Heu und Moos ausgestattet in all ihrem Glanz zuhause erstrahlten.
Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle den Schülern, mit denen es eine wahre Freude war zusammenzuarbeiten, und die ohne Murren auch mal länger geblieben sind, um Aufzuräumen. Weiters auch Herrn Gasser und Herrn Kirchmeyr für ihren immensen Einsatz, ohne dem es absolut unmöglich gewesen wäre, das zu schaffen. Auch die Eltern dürfen wir nicht vergessen, die einerseits mit ihren Kindern Schindel gekloben und Moos gesammelt, aber auch diese Mehrbelastung für die Kinder erlaubt haben. Weiters möchten wir unserer Conny Eller für die Reinigung des Werkraumes danken, da es leider nicht immer ohne Verputz- und Farbflecken abging, und auch unserem Schulwart Gerhard Eller, der schon davor den Werkraum mit neuen Kabeltrommeln ausgestattet hat und bei jedem technischen Problem sofort zur Stelle war.
Inzwischen ist das Weihnachtsfest vorbei, die Werkzeuge sind gereinigt und verräumt und auch der Werkraum strahlt wieder vor Sauberkeit. Doch die Planungen für das nächste Schuljahr haben schon begonnen, ein paar Neuerungen im Werkraum stehen schon in Aussicht und die Lehrer freuen sich auch schon auf die nächstjährigen dritten Klassen, wenn es wieder heißt:
"Alpenländisch oder Orientalisch?"